Behandlungsmöglichkeiten bei Sehnenschäden bei Pferden

Ruhigstellen

Das A und O bei einem Sehnenschaden ist: sofortige (Boxen-)Ruhe! Nur durch ein Entlasten der Sehne können in der Akutphase weitere Verletzungen weitestgehend vermieden werden.

Kühlen

Auch das Kühlen mit Wasser, Eis oder kühlenden Salben verhindert Schlimmeres in der Akutphase: Die Kälte lindert Schmerzen und reduziert die Schwellung, indem sie weitere Einblutungen in das verletzte Gewebe verhindert. Für eine Tiefenwirkung der Kälte bieten sich vor allem kühlende Gels und Salben unter Druckverbänden und Bandagen an. Der Verband hilft, dass die Wirkstoffe tief ins Gewebe eindringen, anstatt sich in der Umgebung zu verflüchtigen. Auch kühlende Therapiegamaschen können in der Akutphase ein nützliches Hilfsmittel sein.

Wärme

Ist die Akutphase überstanden, muss die Durchblutung im Pferdebein gefördert werden. Hierfür eignet sich vor allem Wärme, die auf unterschiedlichen Wegen erzeugt werden kann. Eine Möglichkeit sind wärmende Umschläge aus Bandagen und Salben/Pasten. Diese werden in einem heißen Wasserbad erwärmt und dann auf die geschädigte Sehne geschmiert.

Therapiegamaschen

Wärmende Therapiegamaschen und Bandagen können die Durchblutung über Tiefenwärme ebenfalls ankurbeln. Hier kommen Gamaschen mit Keramikpartikeln infrage, die die Körperwärme reflektieren und sie als Infrarotwärme reflektieren. Auch die Magnetfeldtherapie kommt bei Sehnenschäden gerne zum Einsatz, um die Selbstheilungsprozesse zu unterstützen.

Wir haben dir noch einmal in einem PDF zusammengefasst, welche Therapiegamaschen bei Sehnenverletzungen beim Pferd infrage kommen. Weiterführende Infos erhältst du in unserem Ratgeber über Therapiegamaschen.

Um Schadstoffe leichter und schneller abzuleiten und erneute Schwellungen zu verhindern, bieten sich Kompressionsbandagen für Pferde an. Die Kompression kann den Lymphfluss erleichtern, was vor allem in der Stehzeit wichtig ist.

Massagen & Physiotherapie

Massagen sind für das Pferd nicht nur wohltuend, sondern können auch eine Alternative zu herkömmlichen Behandlungen bei Sehnenschäden darstellen. Das vorsichtige Streichen und Reiben der Pferdebeine regt Lymphfluss und Durchblutung an und erleichtert den Abtransport von Schadstoffen. Ein wichtiger Aspekt während der Boxenruhe.

Auch vorsichtiges und durch den Tierarzt/Pferdephysiotherapeuten angewiesenes Dehnen ist in der Erholungsphase wichtig. Durch die lange Stehzeit können sich die Muskeln des Pferdes verkürzen, verspannen und zu schmerzenden Schonhaltungen führen. Das Dehnen und Lockern der Hals- und Rückenmuskulatur löst die Verspannungen und hält das Gewebe geschmeidig.