Was muss ich beim Kauf von Westernoberbekleidung beachten?

Bei der Wahl der Oberbekleidung sollten Westernreiter stets den individuellen Einsatzzweck im Auge behalten. Ein schweißtreibendes Westerntraining im Hochsommer stellt ganz andere Anforderungen an das Oberteil als z.B. ein entspannter Spaziergang mit Pferd im Winter. Neben der Witterung sollte man auf eine optimale Passform achten. Auch der individuelle Komfortbedarf und die Optik sind entscheidend, um sich in seiner Western-Oberbekleidung wohlzufühlen.

Westernreiterin mit schwarzer Reitjacke und Westernhut hält ihr Pferd an Strick und Halfter.

2.1. Passform

Eine gute Passform der Reitbekleidung steigert nicht nur das Wohlbefinden, sie ist teilweise auch für die Gewährleistung der funktionellen Eigenschaften der Oberbekleidung wichtig. In der Regel sollte man Western-Jacke, Shirt & Co. immer in der Größe wählen, die man gewöhnlich trägt. Selbstverständlich kann man z.B. bei einem Western-Hemd eine Größe größer wählen, wenn man lieber locker sitzende Kleidung bevorzugt.

Jedoch sollte man insbesondere bei der Bekleidung für den Sport und für die körperliche Arbeit im Stall bedenken, dass materielle Eigenschaften wie Atmungsaktivität nur einwandfrei funktionieren können, wenn die Kleidung möglichst figurnah sitzt. Das betrifft vor allem die erste Lage des Zwiebelprinzips, da der Schweiß direkt in den Stoff übergeht und schneller abtransportiert werden kann. Von der körpernahen Unterwäsche bis zur Winterjacke sollte mindestens eine Lage Platz haben. Die Oberbekleidungsschichten sollten dabei nicht zu eng aufeinanderliegen, da insbesondere die Luftpolster zwischen den Schichten die Körperwärme speichern und erhalten. Sind diese Luftpolster wiederum zu groß, kann die Wärme schnell entweichen und man beginnt zu frieren.

Insbesondere bei den Western-Pullovern und bei den Western-Jacken ist eine optimale Speicherung der Wärme bereits durch den Schnitt gegeben. Die meisten Modelle sind schon allein wegen des wuchtigen Cantles mit einem elastischen Gummibund im Hüftbereich versehen und auch die Ärmel haben Bündchen, damit man beim Absteigen nicht am Horn hängen bleibt. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass das Kleidungsstück dadurch die Körperwärme im Inneren speichert und dem kalten Wind von außen keine Möglichkeit zum Durchdringen bietet.

2.2. Komfort

Westernreiter wollen sich in ihrer Kleidung in erster Linie wohlfühlen. Die widringen Wetterbedingungen, denen man im Stall vor allem in den kalten Wintermonaten ausgesetzt ist, erhöhen das Bedürfnis nach mehr Komfort. Auch der Reitsport stellt gewisse Anforderungen an die Westernreitbekleidung, die eine maximale Bewegungsfreiheit bieten sollte und gleichermaßen robust und langlebig sein muss.

Doch worauf sollte man achten, um sich beim Westernreiten maximal wohlzufühlen?

Um der Witterung zu trotzen, sollte man zunächst auf funktionelle Materialien achten, in denen man weder friert noch unangenehm schwitzt. Atmungsaktivität ist hier das Stichwort. Western-Reitjacken speziell für den Winter sollten zumindest wasser- und windabweisend sein, bei extremen Wetterbedingungen sogar wasserdicht mit einer Mindestwassersäule von 1.300 mm/m²/24h.

Ein trockenes und warmes Gefühl ist schon mal die halbe Miete in puncto Tragekomfort. Für ein angenehmes Tragegefühl bieten sich außerdem weiche und kuschelige Materialien an wie z.B. Strick oder Teddyfleece. Während bei körpernahen Kleidungsstücken, wie den Western-Shirts oder Westernhemden vor allem die Materialauswahl den Tragekomfort bestimmt, sind es bei den äußeren Schichten wie z.B. Hoodies, Sweatjacken oder den Western-Reitjacken die praktischen Details, die die Kleidung ?reittauglich? machen. Große Taschen, eine gemütliche Kapuze und auch ein höher geschnittener Kragen sind je nach individuellem Komfortbedürfnis wichtige Aspekte bei der Kaufentscheidung.

2.3. Optik

Nicht nur die High Fashion erfindet sich durch aktuelle Trends immer wieder neu. Auch die Mode für den Westernreitsport unterliegt einem permanenten Wandel. Doch wie auch in der allgemeinen Modewelt sieht man bei der Westernreitbekleidung auch immer wiederkehrende Trends oder altbewährte Elemente, die sich wie das ?kleine Schwarze? einfach zeitlos sind und nicht mehr wegzudenken sind.

Der Kleidungsstil der Westernreiter orientiert sich an den Cowboys der USA. Bei der Oberbekleidung sind vor allem die Jeanshemden und die Flanellhemden zu nennen, die einfach nicht aus der Mode kommen. Während die klassischen Western-Hemden für Herren eher schlicht sind und noch an den ursprünglichen Workwear-Stil erinnern, finden sich bei der Westernoberbekleidung für Damen häufig auch verspielte Elemente im Country-Stil wie Spitzendetails, Blümchenmuster, Fransen oder Ethno-Muster.

Doch je mehr der Westernreitsport sich auch in Europa als beliebte Turniersportart etabliert hat, desto sportiver sind auch die Looks der Westernreiter geworden. Insbesondere beim Training wird auf Funktionalität und Gemütlichkeit geachtet. Hoodies, Sweatjacken und wärmende Western-Jacken im Bomberjacken-Stil erweitern den traditionellen Look der Westernreiterszene.