FAQ über Stallhygiene

Im Stall wird gekehrt

1. Was hilft gegen Ammoniakgeruch im Stall?

2. Wie oft muss die Box eines Pferdes ausgemistet werden?

3. Wie desinfiziere ich einen Pferdestall?

4. Wie kann die Ausbreitung von Würmern verhindert werden?

5. Was hilft gegen Fliegen im Stall?

6. Was macht einen guten Stall aus?

7. Wie kann ich Karotten im Stall lagern, ohne dass sie schnell schlecht werden?

1. Was hilft gegen Ammoniakgeruch im Stall?

Ammoniak entsteht, wenn sich Kot und Urin miteinander verbinden Das Gas kannst du am stechenden Geruch erkennen und daran, dass sich die Einstreu orange verfärbt. Ammoniak ist zudem giftig und wirkt sich negativ auf die Atemwege aus. Kann das Gas nicht entweichen und wird im Stall festgehalten, kann es im schlimmsten Fall beim Pferd zu einer Ammoniakvergiftung kommen. Beginnt der Stall also schon ansatzweise unangenehm zu riechen, ist Handlungsbedarf erforderlich.

Der einfachste und sicherste Weg, die Bildung von Ammoniak im Stall zu verhindern, ist die Boxen täglich auszumisten. Eine dicke Einstreu, die Urin größtenteils aufsaugt und eine Durchmischung der Pferdeäppel weitestgehend verhindert, kann hilfreich sein.

Wer eine Matratzeneinstreu pflegt, sollte hier die Pferdeäpfel täglich, idealerweise mehrmals täglich, herausholen und gut und dick überstreuen. Wann die Box komplett gemistet werden muss, ist vom Augenmaß abhängig zu machen.

Auch eine gute Durchlüftung des Stalls ist ausschlaggebend, um die Ammoniakkonzentration in der Luft gering zu halten. Mehr zum Stallklima und wie du eine gute Luftqualität im Stall erreichst, liest du hier in unserem Stallhygiene-Ratgeber.

2. Wie oft muss die Box eines Pferdes ausgemistet werden?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die Antwort ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Je länger das Pferd pro Tag in der Box steht, umso mehr Mist fällt an, desto häufiger muss es auch gemistet werden, zum Beispiel zwei Mal am Tag. In den meisten Fällen kommen die Pferde für mehrere Stunden auf Koppel, Weide oder Paddock, sodass in der Box weniger Mist anfällt. Da reicht es in der Regel aus, einmal am Tag die Box gründlich auszumisten. Das heißt, Pferdeäpfel absammeln, nasse Streu entfernen und durch saubere, trockene ersetzen.

Bei Matratzenstreu, wie es beispielsweise in großen Gruppenhaltungen mit strohausgelegtem Ruhebereich gehandhabt wird, reicht es aus, die Pferdeäpfel täglich abzusammeln und die Grundeinstreu über einen längeren Zeitraum im Stall zu belassen. Eine Matratzenstreu klingt zuerst sehr pflegeleicht, ihr Erhalt ist dennoch mit Aufwand verbunden. Denn eine Matratze ist nur dann gut, wenn die Pferde sie nicht aufwühlen, was Ammoniak entstehen lassen und zu Mauke, Strahlfäule oder Atemwegserkrankungen führen kann. Eine zu hohe/weiche Matratze sollte man ebenso umgangen werden, da sich das negativ auf die Pferdegelenke auswirkt.

3. Wie desinfiziere ich einen Pferdestall?

Ein Pferdestall ist nie keimfrei oder gar steril. Dennoch ist ein gutes Hygienemanagement wichtig, damit die Pferde lange gesund bleiben und Infektionskrankheiten eingedämmt werden. Damit krankmachende Erreger keine Chance haben, sich auszubreiten, sollte der Stall trocken, sauber und gut durchlüftet werden. Also Punkte, die ein gutes Stallklima unterstützen.

Gehe bei der Desinfektion des Pferdestalls folgendermaßen vor:

  • Stall gründlich mit Wasser säubern
  • Stall trocknen lassen
  • Desinfektionsmittel wählen
  • Vor der Anwendung aufmerksam Produktinformation lesen
  • Desinfektionsmittel weder zu niedrig noch zu hoch dosieren

Soll der Stall desinfiziert werden, muss er zuvor gründlich sauber gemacht werden. Das bedeutet, die Boxen müssen komplett entleert werden, Staub und Dreck mittels Besen und anschließend mit Wasser entfernt werden. Wenn du einen Großputz durchführst, kann die Reinigung der Wände und Gitterstäbe durch einen Hochdruckreiniger sinnvoll sein.

Nach der Wassersäuberung ist das Trocknen des Stalles wichtig. Erst, wenn alles durchgetrocknet ist, kann das Desinfektionsmittel eingesetzt werden.

Welches Desinfektionsmittel verwendet wird, hängt stark von dem Wirkungsbereich ab. Generell sollte ein gutes Desinfektionsmittel gegen möglichst viele Krankheitserreger wirken. Dazu zählen Mittel, die Alkohol, Säuren oder Laugen enthalten, aber auch Kalk kann große Wirkung zeigen.

Achtung!

Einige Desinfektionsmittel zählen zu den sogenannten Biozidprodukten. Diese sind oftmals nicht biologisch abbaubar und schaden somit den Wasserorganismen. Setze daher Desinfektionsmittel immer nur mit Vorsicht ein und dosiere sie nicht zu hoch. Spreche am besten vorher mit einem Tierarzt darüber, welches Desinfektionsmittel am besten geeignet ist, um Keime und andere Krankheitserreger aus dem Stall zu entfernen. Lies außerdem vor der Anwendung die Produktinformation aufmerksam.

4. Wie kann die Ausbreitung von Würmern verhindert werden?

Ein Wurmbefall ist bei Pferden keine Seltenheit. Dennoch sollte ein übermäßiger Befall von Würmern verhindert werden, da er der Gesundheit des Pferdes schadet. Endoparasiten lassen sich von Pferd zu Pferd übertragen, wobei die Übertragungsmöglichkeiten verschieden sind:

  • oral über die Futteraufnahme
  • über die Muttermilch
  • bei Hautkontakt, zum Beispiel bei gegenseitiger Fellpflege
  • über befallene Zwischenwirte im Gras, zum Beispiel Milben

Würmer entwickeln sich hauptsächlich im Darm und werden schließlich mit dem Kot ausgeschieden. Daher ist der beste Weg einem Wurmbefall vorzubeugen, täglich auszumisten und auch die Auslaufflächen abzusammeln. Insbesondere bei Gruppenhaltungen ist ein gutes Mistmanagement ausschlaggebend.

Wurmkuren sind sowohl Behandlungs- als auch Vorbeugemaßnahmen. Diese können strategisch nach einem festen Plan zwei- bis viermal pro Jahr oder selektiv nach Bedarf verabreicht werden. Wichtig: Nach der Wurmkur werden über zwei bis drei Tage vom Pferd massiv Wurmeier ausgeschieden. Deswegen sollten die Boxen und Koppeln täglich gründlich gereinigt und abgeäppelt werden. Nur so kann ein direkter Neubefall mit Wurmeiern verhindert werden. Danach sollte ein Weideumtrieb stattfinden.

Beachte:

Da es sich bei Wurmkuren um ein Arzneimittel für Tiere handelt, führen wir keine derartigen Produkte in unserem Sortiment.

5. Was hilft gegen Fliegen im Stall?

Sorge für eine gute Stallhygiene, um den Fliegenbefall im Stall so gering wie möglich zu halten.

  • Gute Belüftung
  • regelmäßiges Ausmisten
  • keine herumstehenden Eimer mit Wasser, Futterresten oder ähnlichem.
  • Keine Schmuddelecken entstehen lassen
  • Fliegenfallen zum Aufhängen

Natürliche Fliegenschutzhelfer sind Schwalben. Wenn ihnen eine ruhige und attraktive Nistmöglichkeit geboten wird, siedeln sich Rauch- und Mehlschwalben gerne an und fangen einen Großteil der umher schwirrenden Fliegen weg – besonders während der Nistzeit.

6. Was macht einen guten Stall aus?

  • Gut durchlüftet, beim Betreten des Stalls riecht es nicht unangenehm nach Ammoniak
  • Temperatur der Außentemperatur angepasst
  • Hohe Lichtzufuhr
  • Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 60 und 80 %
  • Trockene und saubere Einstreu, da Boxen täglich gemistet werden
  • Pferde erhalten ausreichend sauberes Raufutter
  • Ständiger Zugang zu Wasser in Trinkwasserqualität
  • Die Boxen sind an die Pferdegröße angepasst ((2 x Widerristhöhe)²)
  • Kontakt zu anderen Pferden ist möglich

Zu einem guten Stall zählen natürlich auch gepflegte Auslaufflächen, die in der Größe an die Pferdeanzahl angepasst sind. Mehr zum Weidemanagement findest du in unserem Ratgeber.

7. Wie kann ich Karotten im Stall lagern, ohne dass sie schnell schlecht werden?

Karotten sind zwar ein beliebter Snack, sowohl unter Pferden als auch ihren Besitzern. Trotzdem kann sich die Lagerung von Karotten im Stall als schwierig gestalten. Denn das Gemüse wird sehr schnell braun, wird schrumpelig und schimmelt. Daher sollten Karotten nie in einer Plastiktüte aufbewahrt werden, wo Schwitzwasser entsteht und den Fäulnisprozess beschleunigt.

Wer nicht jeden Tag Karotten von Zuhause mitnehmen möchte, sondern sie direkt im Stall lagern möchte, der kann das mit einem Karotteneimer tun. Dieser hat großzügige Löcher in den Wänden, die das Schwitzwasser entweichen lassen. Die Luftzirkulation verhindert einen vorschnellen Verderb. Dennoch sollten Karotten, Äpfel etc. nicht allzu lange im Stall/dem Sattelschrank aufbewahrt werden, da sie zudem Nager anziehen können.

Wenn du mehr über die Lagerung von Futtermitteln erfahren möchtest, findest du hilfreiche Informationen in unserem Ratgeber über Pferdefutter.