Tipps für eine bleibende Ordnung in Pferdestall und Sattelkammer

Ordnung im Stall ist eine praktische Angewohnheit, die den Stallalltag erleichtert. Sind alle Dinge griffbereit und schnell zur Hand, kann auch in Notsituationen entsprechend schnell reagiert werden. Durch Sauberkeit werden außerdem die Materialien der Gerätschaften, Halfter, Zaumzeuge, Sättel etc. erhalten, du behältst den Überblick, ob irgendetwas kaputt gegangen und austauschbar ist oder ob Medikamente und Verbandsmaterialien aufgefüllt werden müssen.

Hinweisschilder können helfen, im Pferdestall die Ordnung zu halten

Zusätzlich fördert Ordnung im Pferdestall eine angenehme Atmosphäre. Als Ruheoase schafft der Stall Pferdebesitzern Erholung bei ihren Pferden vom stressigen Alltag. Ein unaufgeräumter und schmutziger Stall heizt die Gemüter eher auf, anstatt sie zu beruhigen. Das ist schließlich für die Arbeit mit den Pferden nicht förderlich.

Meist setzt man sich einen festen Tag für einen Großputz und bringt einmal eine Grundordnung in Stall und Sattelkammer. Doch gerade bei Pensionsställen, in denen viele Pferde zuhause sind und unzählige Pferdebesitzer ein und ausgehen, kann diese Ordnung schnell wieder der Vergangenheit angehören. Daher haben wir hier für dich ganz viele Tipps und Tricks, wie du Ordnung und Sauberkeit halten kannst.

Großputz im Stall – Sauberkeit nicht nur in der Box

Für die Gesundheit des Pferdes ist es nicht nur wichtig, dass die Box sauber ist, sondern auch der restliche Stall sollte weitestgehend staub- und keimfrei sein. Denn in Spinnweben, Fensterbänken und an Gitterstäben können sich Staub, Vogelkot und Keime sammeln, die auf die Pferdelunge schlagen. Zwar sollte der Stall täglich auf Ordnung und Sauberkeit hin kontrolliert werden. Ein Großputz einmal im Jahr kann allerdings eine Grundsauberkeit in den Stall bringen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Großputz im Stall? Am besten wird der Pferdestall grundgereinigt, wenn die Pferde auf der Sommerweide stehen. Die Pferde aus dem Ort des Geschehens zu bringen, verhindert, dass sie aufgewirbelten Staub einatmen. Außerdem können manche Pferde schreckhaft auf Besen reagieren, die zum Abkehren der Wände und der Decke eingesetzt werden.

Wie oft sollte ein Großputz durchgeführt werden? Einmal im Jahr reicht aus. Häufiger ist nur dann nötig, wenn ein Pferdewechsel in einer Box stattgefunden hat. Dann sollte zwischen den Pferden die Box komplett leergeräumt und von unten bis oben gesäubert werden. Ein weiterer Grund für einen häufigeren Großputz ist nach einer infektiösen Erkrankung oder einem Parasitenbefall. Hierfür sollte allerdings der komplette Stalltrakt desinfiziert werden.

Was gehört zum Großputz dazu? Bei der grundlegenden Reinigung sollten die Boxen komplett leergeräumt und von oben bis unten mit einem Hochdruckreiniger von Staub und getrocknetem Kot befreit werden. Für Wände aus Beton ist das anschließende Weißeln/Kalken zu empfehlen. Ansonsten können Wände und Decken einmal im Monat von Spinnweben und Staub befreit werden. Wenn Fenster und Gitterstäbe mit Wasser und Schwamm ein bis zweimal im Jahr gesäubert werden, reicht das vollkommen aus.

Welche Putzmittel kann ich im Stall verwenden? Hartnäckiger Schmutz, der nicht mit Wasser beseitigt werden kann, sollte mit einem biologisch abbaubaren Putzmittel entfernt werden. Ein steriler Stall ist nicht zwingend besser für die Gesundheit des Pferdes. Nur im Falle von Krankheiten oder Parasitenbefall kann ein Desinfektionsmittel verwendet werden, um die Ausbreitung der Keime, Viren oder Bakterien einzudämmen.

Denke an deine eigene Gesundheit!

Die Pferde werden während des Großputzes nach draußen gebracht, damit ihre Lungen nicht durch den aufgewirbelten Staub unnötig belastet werden. Dasselbe solltest du für deine Gesundheit bedenken. Trage daher eine Atemschutzmaske, Handschuhe, eine Kopfbedeckung und eventuell einen Schutzanzug. Vogelkot, Mäusekot, Staub und Milben können in deine Atemwege gelangen und deine Gesundheit gefährden. Also schütze nicht nur dein Pferd, sondern auch dich, wenn du den Stall auf Vordermann bringst.

Ordnung schaffen: 5 Tipps für Stall und Sattelkammer

Hast du einmal grundsätzlich in deinen Sachen Ordnung geschaffen, ist es nachfolgend einfacher, diese auch zu halten. Daher haben wir für dich 5 wichtige Tipps zusammengestellt, wie du das Chaos beseitigen und jedem Pferdezubehör einen festen Platz zuordnen kannst.

1. Jedes Pferdezubehör hat seinen eigenen Platz

Es ist nicht nur im Alltag äußerst praktisch, wenn man ohne Nachzudenken nach dem gewollten Gegenstand greift. Im Stall kann es insbesondere in Notfallsituationen sogar lebensrettend sein, wenn jeder Ausrüstungsgegenstand seinen zugewiesenen Platz bekommt – und behält.

Pferdezäume mit eigenem Trensenhalter für mehr Ordnung im Pferdestall

Hast du besonders viel Zubehör, kann es Sinn machen, dein Reit- und Stallzubehör nach Rubriken und Zwecken zu sortieren. Setze Prioritäten. Dinge, die du häufig oder dringend brauchst, sollten am besten weit vorne stehen, zum Beispiel Putzzeug oder die Stallapotheke. Für Trensen und Halfter sind praktische Halter an der Tür empfehlenswert. Zubehör wie etwa Lederpflege-Produkte, die du nur alle paar Monate benötigst, können weiter hinten im Schrank stehen.

Unser Tipp: Damit das Ordnung halten leichter fällt, bieten sich Trensenhalter, Stallhaken, Sattelhalter & Co. an. Bei unserem Zubehör für die Sattelkammer findest du nützliche mobile Stallhelfer für mehr Ordnung im Sattelschrank.

2. Beschrifte für mehr Ordnung im Stall das Pferdezubehör

Damit nicht nach kurzer Zeit wieder das Chaos Einzug hält, ist eine Beschriftung der Sachen und Plätze hilfreich. In einer Stallgemeinschaft, in der es keine abschließbaren Schränke gibt, ist eine Kennzeichnung deines Zubehörs ebenfalls wichtig. Besonders im Pensionsstall, wo viele Pferde zusammen kommen, sind viele Halfter und Stricke im Umlauf. Namensschilder als angehängter Charm oder angeschraubte Platten können sehr hilfreich sein, den Überblick zu behalten.

Aber auch Putztaschen, Putzzeug, Pferdedecken und Schabracken, die gemeinsam aufgehängt werden, sollten den Namen des Pferdes tragen. Es ist nicht nur unschön, wenn die eigene Schabracke plötzlich auf einem fremden Pferd liegt. Das kann auch äußerst unhygienisch sein und im schlimmsten Fall Hautkrankheiten übertragen.

Schilder, die die Benutzer der Stallanlage daran erinnern, nach sich aufzuräumen, zu kehren oder abzuäppeln, tragen ebenfalls dazu bei, dass der Stall sauber bleibt.

3. Bewahre dein Pferdezubehör vor Dreck und Staub geschützt auf

Vor allem Kleinkram, wie Medikamentflaschen, kannst du in durchsichtige, verschließbare Kunststoffbehälter stellen. So bleiben sie vor Staub geschützt und du behältst den Überblick, in welchem Behälter sich was befindet. Hier ist eine Beschriftung dennoch empfehlenswert.

Gamaschen, Bandagen und Hufglocken kannst du in den eigenen Aufbewahrungstaschen lagern, diese entweder aufhängen oder in eine für sie vorgesehene Schublade legen. Für eine bessere Durchlüftung gibt es auch Bandagenhalter.

Schabracken und Pferdedecken, die du saisonbedingt nicht benötigst, kannst du gewaschen und getrocknet in großen Kunststoffkisten aufbewahren. So bleiben sie bis zum nächsten Gebrauch vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt. Sattelunterlagen und Abschwitzdecken, die du immer wieder benötigst, sollten luftig, aber vor Feuchtigkeit geschützt aufgehängt werden. Dafür eignen sich entsprechende Deckenhalter.

4. Halte deine Sachen sauber

Bewahre dein Pferdezubehör sauber und vor Dreck und Feuchtigkeit geschützt auf. Insbesondere, bevor du es einlagerst, solltest du das Zubehör reinigen und trocknen. Ansonsten kann der Schmutz in Kombination mit Feuchte und Luftabschluss unangenehm riechen und einen Nährboden für Bakterien bilden.

  • Reinige nach jedem Ritt Gamaschen, Hufglocken, Hufschuhe – nicht entfernter Schmutz kann zur Reibung im Fesselbereich führen und sogar Mauke hervorrufen. Mehr zur Bein- und Hufschutzpflege liest du hier.
  • Schabracken gehören nach jedem Ritt abgebürstet und anschließend luftig aufgehängt. Sie sollten dann gewaschen werden, wenn sie keinen Pferdeschweiß mehr aufnehmen. Mehr zur Schabrackenpflege liest du hier.
  • Das Trensengebiss sollte nach jedem Gebrauch mit Wasser gereinigt werden. Trensenzaum und Sattel gehören regelmäßig gepflegt, damit das Leder geschmeidig bleibt. So verhinderst du Unfälle, die durch spröde gewordene Materialien passieren können. Mehr zur Lederpflege liest du hier.
  • Pferdedecken, die du saisonbedingt nicht mehr benötigst, solltest du vor der Einlagerung ordentlich reinigen und anschließend gut trocknen lassen. Vor allem gefütterte Outdoordecken brauchen ausreichend Zeit, um komplett durchzutrocknen. Mehr zur Pferdedeckenpflege liest du hier.
  • Halte deinen Sattelschrank sauber: Hin und wieder solltest du den Boden deines Sattelschranks auskehren und ihn von Spinnweben befreien. Lass keine Säcke mit Pferdefutter und Leckerlis lose herumliegen. Einerseits können die Futtermittel schimmeln, andererseits ziehen Futterreste Mäuse an, die negative Auswirkungen auf die Stallhygiene haben.
    Unser Tipp: Lagere Futter und Leckerlis am besten in Futtertonnen, Plastikboxen mit Deckeln oder verschließbaren Plastikeimern.

5. Habe nur das Nötigste im Sattelschrank

Ordnung zu halten wird dir leichter fallen, je weniger Zubehör es zu verstauen gibt. Habe daher nur das im Stall, was du für dein Pferd auch tatsächlich brauchst. Das erleichtert es dir auch, die Ordnung über einen längeren Zeitraum zu halten. Lege dafür alle paar Monate einen kleinen Check ein, um zu überprüfen, was du von dem vorhandenen Zubehör noch brauchst und was du aussortieren kannst.

Tipps für mehr Ordnung im Sattelschrank

Oftmals sind es die kleinen Dinge, die das Leben von Reitern und Pferdefreunden leichter machen. Ein aufgeräumter und gut sortierter Sattelschrank kann dir hier eine große Entlastung sein. Mit diesen weiteren, hilfreichen Tipps kannst du deinen Sattelschrank sortieren, um langfristig Ordnung zu halten:

Aufgeräumte Sattelschränke mit System können im Notfall Gold wert sein.
  • Schabracken aufhängen mit System: Wer Platz im Sattelschrank hat, der kann seine Schabracken mit den dazugehörigen Fliegenmützen an Hosenbügeln aufhängen. So kannst du sie nicht nur nach Farben oder Kollektionen sortieren. Es macht es dir auch leichter, eine einzelne Schabracke herauszuholen, ohne mitten in einen Stapel greifen zu müssen.
  • Hänge einen Müllsack auf: Bevor leere Verpackungen, Medikamentenreste, kaputtes Reitzubehör lieblos in den Schrank geworfen werfen, habe immer einen Müllsack parat.

  • Stopfe Kisten nicht zu voll: Wenn du Pferdedecken einlagerst, stopfe die Kisten nicht zu voll. Sonst kann das Material nicht ausreichend atmen und die Decken beginnen zu muffeln. Außerdem ziehst du dann nicht den kompletten Inhalt hinterher, wenn du nur eine einzelne Decke haben möchtest.
  • Platzmanagement: Damit dein Sattelschrank im Stall nicht zu voll wird, habe nur das direkt vor Ort, was du zwingend oder regelmäßig benötigst. Alles andere kannst du zuhause im Keller einlagern.
  • Reitstiefel gehören in eine Stiefeltasche: Deine teuren Reitstiefel solltest du pfleglich behandeln und aufbewahren. Eine Stiefeltasche schützt sie am besten vor Kratzern, Schmutz und Feuchtigkeit. Selbiges gilt für deinen Reithelm.
  • Praktischer Sattelwagen: Hast du einen weiten Weg vom Sattelschrank bis zum Putzplatz oder bist du viel auf Turnieren unterwegs und hast Zubehör von A nach B zu transportieren? Dann empfiehlt sich ein Sattelwagen, auf dem du alle nötigen Ausrüstungsgegenstände, wie Sattel, Trense und Putzzeug auf Anhieb transportieren kannst. Das erspart Laufwege.

Tipps, die Ordnung im Stall zu halten

  • Bollensammler an jeder Ecke: Putzplatz, Schmiedeplatz, Waschplatz, Sattelkammer, Reithalle und Reitplatz. Überall, wo Dreck anfällt, ist ein griffbereiter Bollensammler Gold wert. Ein angeschraubter Mistboy-Halter weißt dem Bollensammler einen festen Platz zu.
  • Zeiteinsparung durch Futtervorbereitung: Mit kleinen, beschrifteten Dosen kannst du für mehrere Tage das Futter vorbereiten und aufbewahren. So sparen du und derjenige, der füttert, wertvolle Zeit ein. Wichtig: bewahre die Futterdosen weitestgehend licht- und wärmegeschützt auf, damit sich in den abgeschlossenen Dosen kein Kondenswasser bildet und das Futter verdirbt.
Bollensammler mit fest zugewiesenem Platz

  • Boxenschilder, Warntafeln, Stalltafeln: Damit die Ordnungen und Regeln im Stall von allen Pferdebesitzern und Besuchern eingehalten werden, sind aufklärende, informative und erinnernde Schilder ein guter Weg, um die Ordnung zu halten. Bedenke aber, dass ein Schilderwald eher das Gegenteil bewirkt und sie gar nicht erst gelesen werden.
  • Deckenhalter: Auch wenn es selbstverständlich sein sollte. Doch es kommt häufig vor, dass Pferdedecken unachtsam in die Ecke geworfen werden. Das zieht Schimmel, Bakterien und Mäuse an, die sich darin ein Nest erhoffen. Mit ausreichend Deckenhaltern an den Boxen und in Nähe der Sattelkammer kann man das Problem leicht lösen.
Gertenhalter

  • Herumliegende Peitschen ordnen: Besonders in der Reithalle oder am Reitplatz machen sich Gertenhalter gut, um herumliegende Peitschen aus dem Weg zu schaffen. Gerten und Peitschen können so selbst vom Pferderücken leicht angesteckt und abgenommen werden. Alternativ kann ein aufgestelltes Rohr oder eine Pylone als „Gertenvase“ dienen.